Stern über Bethlehem

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Evangelische Kirchengemeinde Hilden/ Rheinland – Erlöserkirche
Die Große Weihnachtskrippe
Anschauliche Heilsgeschichte, Glaubensbotschaft, tiefe Symbolik und liebevolle Details




Der geflochtene Zaun

„Krippe“ und die vergleichbaren Wörter in anderen Sprachen hängen mit dem westgermanischen Geflecht zusammen und sind mit „Korb“ verwandt. Das niederhochdeutsche Wort „tun“ (englisch „town“) bezeichnet ein durch Weidengeflecht umfriedetes Grundstück, eine Stätte und Stadt. Auch das aus dem Lateinischen kommende, weltweit verbreitete „Praesepe“ bezeichnet „das vorn Verzäunte“ - die Wiese um den Stall als eigenen Raum. Zäune und korbartige Gebilde, wie die Futterkrippe, waren immer geflochtene Umhegungen.
Auf romanischen Taufbrunnen wies ein dünnes Flechtwerkornament aus Kreisen und Segmenten auf die sündenfreie Himmelszone, an seinem oberen Rand lief ein geflochtenes Band, da keine Schlange über ein Tau kriecht. (Benediktinerabtei Rohr in Niederbayern). Im Gebirgsland Tirol gehört zu den Krippen ein „vorderer Abschlusszaun aus Rundstäben, wohl die Wellen des Meeres, das die Welt umschließt, versinnbildlichend“ (so schreibt Franz Kollreider in „Krippen und Heilige Gräber in Osttirol, 1558) Der Egerländer „Schäfergarten“ oder „Paradiesgarten“ war auf kleinstem Raum besonders festlich umzäunt und trug auf dunkelgrünen Staketen weiße Spitzen als Andeutung von winterlichem Schnee. Auch die ausladenden Krippenberge der mährischen Papierkrippenmacher haben einen genau gearbeiteten Zaun.
Es gibt keine Krippe ohne Zaun! Weder zu Weihnachten, noch in der Fastenkrippe beim Garten Gethsemane, wo er naturgemäß anderer Art sein kann. Er wirkt als schützende Schwelle zwischen der Realität und der Krippenwelt, zwischen der Erde und dem Paradies, in dem wir alle vorkommen, zwischen dem Jetzt und dem Gestern und Morgen, zwischen der Welt und dem Heiligen.




Weitere Bilder:


Flechtzaun




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