Stern über Bethlehem

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Evangelische Kirchengemeinde Hilden/ Rheinland – Erlöserkirche
Die Große Weihnachtskrippe
Anschauliche Heilsgeschichte, Glaubensbotschaft, tiefe Symbolik und liebevolle Details





Zur Geschichte der Krippe:

Es gibt eine Fülle von Literatur, die aus volkskundlicher und religiöser Forschung, sowie der Kunstgeschichte erwuchs, auf die wir aber nicht näher eingehen wollen. In Kürze sei zusammengefasst:

Kirchenkrippen dienten zu Beginn in ihrer Grundidee dazu, dem Volk die Weihnachtsbotschaft anschaulich zu machen, da die meisten Menschen nicht lesen und schreiben konnten. Sie bedient sich der christlichen Bildsprache, wie sie über Jahrhunderte immer neu formuliert wurde.
Der Krippenbrauch entwickelte sich aus vorangegangenen Darstellungsmöglichkeiten der Christgeburt: das gemalte Bildwerk, das Relief und sonstige Bildhauerei, -schnitzerei (Altarschreine) und die mittelalterlichen Mysterienspiele. Das Besondere der Weihnachtskrippe ist eine kurzfristige, an das Weihnachtsfest gebundene Aufstellung vollplastischer und frei aufstellbarer Figuren, die von Weihnacht zu Weihnacht variieren kann.
Zur Verbreitung der Kirchenkrippe in Deutschland trugen im Wesentlichen die Jesuiten bei. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind erste Kirchenkrippen chronistisch belegt.
(Beispiele: Kölner Jesuitenkonvent: 1559, Trier: 1565, Mainzer Stadtkirche: 1578, Fulda: 1583, Augsburger Dom: heute noch aufgestellte Figuren von zwischen 1570 und 1590)
Franz von Assisi wird mit seiner Weihnachtspredigt 1223 im Wald von Greccio gerne als Begründer der Krippe gesehen. Er wollte eine symbolische Darstellung des Christuskindes in kirchlicher Tradition inszenieren. Die allerersten bildlichen Darstellungen der Christgeburt zeigen schon Ochse und Esel, zum Beispiel ein römisches Sargrelief aus dem 3. Jahrhundert. Diese sind nicht aus der biblischen Weihnachtsgeschichte übernommen, sondern Mahnfiguren des Propheten Jesaja (Jes1,3) und als solche neben den bildlichen Darstellungen auch bei den altkirchlichen Theologen Origines, Augustin und Ambrosius der Geburt Jesu zugeordnet.

Für den Reformator Martin Luther (1483 – 1546) stand das Wort im Vordergrund, aber er war kein Bilderstürmer. Das Bilderverbot als zweites der 10 Gebote war für Luther mit Christus aufgehoben. Er schätzte Bilder als katechetische Verwendung, ließ Bibeln illustrieren und empfahl auch die Ausmalung von Kirchen mit "andächtigen Bildern und Gemälden". Was Luther verwarf, war die Verehrung der Bilder, Hochschätzung von Gnadenbildern, denen wundersame Kräfte zugesprochen wurden und der Missbrauch mit Bildern. Luther sorgte dafür, dass dem Christuskind wieder die weihnachtliche Aufmerksamkeit zukam. (Auf ihn ist das Christkind als Gabenbringer zurückzuführen.) Aus seiner Erfahrung im Kloster sagte er, man habe das Christuskind kaum gekannt, kein Mönch habe sich seiner gefreut, man habe viel mehr der Maria vertraut.
Das Weihnachtsevangelium bedarf nach Luther keiner Auslegung, weil es klar genug sei. Wohlbetrachtet solle es sein und tief zu Herzen genommen! Er formulierte berührend: "Darum, willst du auch erleuchtet und warm werden, so dass dein Herz entbrennt und andächtig und fröhlich werde, so gehe hin zur Krippe, wo du stille seist und das Bild dir tief ins Herz fassest. Dann wirst du finden Wunder über Wunder."
Der Brauch Krippen aufzustellen hatte Luther nicht mehr erreicht.





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