Gott kommt zu den Menschen in Christus,
die Welt kommt zu Gott (Hirten, Weise oder Könige),
die alte Zeit begegnet der neuen.
Der Lesungstext für den Sonntag nach Epiphanias steht in 1. Könige 10, 1- 13, die Geschichte von dem Besuch der Königin von Saba bei Salomo.
Gewiss ist, dass seit alter Zeit der Empfang mit großem Gefolge, bei dem die Königin von Saba Salomo huldigt und ihm kostbare Geschenke überbringt, als alttestamentliches Vorbild für die Anbetung des Kindes durch die Magier oder Weisen gilt, die in der Tradition nicht zuletzt deshalb zu Königen geworden sind, weil die Königin von Saba ihr Urbild war.
Denn, wenn die rätselhafte Frau, die nahezu tausend Jahre zuvor kam und Gott huldigte, eine Königin war, dann werden die weisen Männer, die so viel später kamen, ganz sicher zumindest auch Könige gewesen sein...
Da die Weisen in der Tradition zu Königen geworden sind, greifen dies in unserer Krippe die Gruppe der Sternsingerkinder in ihrer Königsverkleidung auf, man beachte auch hier wieder die zugeordnete Farbe und Art der Kleidung.

Das mittelalterliche Brauchtum, den Zug der Magier nachzuspielen, ursprünglich lediglich verbunden mit Neujahrswünschen für die Besuchten, geriet im 18. Jahrhundert wegen Schmarotzerei in Misskredit und wurde polizeilich verboten.
Die heutige Sternsingeraktion wird mit einem Minimum an organisatorischem Aufwand vom Kindermissionswerk begleitet. An ihr beteiligen sich Kinder zwischen 8 und 13 Jahren unter Begleitung eines älteren Jugendlichen oder Erwachsenen. Diese unvergleichliche Kinderinitiative, die nach dem zweiten Weltkrieg mit diesem neuartigen, uneigennützigen Wiederaufgreifen der mittelalterlichen Sternsingertradition durch die Katholische Kirche bundesweite Ausbreitung erfuhr, darf für sich in Anspruch nehmen, die erfolgreichste Sammelaktion zu sein, um notleidenden Kindern in der weiten Welt zu helfen.
Die Sternsinger begeben sich jedes Jahr im Königszug auf Gottes Spuren. Sie tragen Gottes Segen in die Häuser ihrer Heimat. Mit den gesammelten Geldgaben spenden sie Segen für notleidende Kinder und damit sind sie selber ein Segen für andere.
Die Sternsinger in der Krippe (Figuren von 2009) passen in ihrer Kostümierung zu den „traditionellen“ Krippenkönigen:



Die Geschenksymbolik der Königsgaben:
Gold für den König Jesus Christus,
Weihrauch für den priesterlichen Christus,
Myrrhe für den leidenden und sterbenden Jesus Christus
Von den Geschenken der Könige leiten sich auch unsere Weihnachtsgeschenke her; Martin Luther und seine Familie hat ab 1540 den heiligen Christ als Gabenbringer eingeführt und den Nikolaus als Gabenbringer am 6. Dezember abgelöst.

In unserer Krippe singen die Sternsinger seit 2018 vor dem Wirtshaus und hinterlassen dort auch den maßstabsgetreuen Aufkleber...
