Zeitliche Sprünge sind für die Krippenszenerie nichts Ungewöhnliches: hier wird bereits Jesu‘ Leidensgeschichte eingearbeitet.

ist der Ältere und übernimmt die Vaterrolle in dieser weltlichen Winzerfamilie und steht damit für Gott Vater.

Die Haltung des Bauernsohnes und seine vom roten Wein besudelten Beine und Hände erinnern an den Gekreuzigten. Der Weinberg und das Getreidefeld weisen so zu Abendmahl mit Brot und Wein. Jesus selbst in der Kelter war im Mittelalter ein beliebtes Bildmotiv
Weitere Vergleiche mit der Kelter in der Bibel:
In Jesaja 63 wird Gottes Gericht über Edom bildhaft beschrieben: Gottes zorniges Zertreten der Trauben wird als Bild für das zornige und blutige Vernichten der Feinde des Gottesvolkes beschrieben:
2 "Warum ist denn dein Gewand so rotfarben und dein Kleid wie das eines Keltertreters?"
3 "Ich trat die Kelter allein, und niemand unter den Völkern war mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm. Da ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt, und ich habe mein ganzes Gewand besudelt.
4 Denn ich hatte einen Tag der Vergeltung mir vorgenommen; das Jahr, die Meinen zu erlösen, war gekommen.(...)"
In der Offenbarung des Johannes (Offb. 19,15) wird Christus als Sieger im Endkampf mit blutgetränktem Kleid geschildert. Auch hier gibt es den Vergleich des Zertretens und Pressens der Trauben mit dem Sieg über die Völker:
15 Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und [b] er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen.